Durch die Sinne begreifen und erfahren die Kinder die Welt. Gleichzeitig wirken alle Sinneseindrücke bildend auf den physischen Leib und das Seelenleben. Im Kindergarten können die Kinder die reale Welt mit authentischen Wahrnehmungen durch ihre Sinne entdecken und erforschen und dabei einfache Zusammenhänge kennen und verstehen lernen.
Jedes Kind trägt die Fähigkeit zur Nachahmung in sich. Dies setzt eine bewusste Refl exion der Erzieherin voraus, um ein nachahmenswertes Vorbild sein zu können. Sie ist bestrebt jede Tätigkeit deutlich und in sinnvollem Ablauf durchzuführen. Durch die Nachvollziehbarkeit der Handlungen können die Kinder die verschiedenen Tätigkeiten, wie Backen, Kochen, Waschen, Nähen, Wasserfarbenmalen, Kneten, Reigen und Eurythmie in ihr kindliches Spiel einbringen und selber tätig werden. Freude und Heiterkeit bilden im Kindergarten eine fruchtbare Grundlage.
Durch rhythmische Wiederholungen von bekannten Strukturen erfährt das Kind Stärkung. Dies gibt ihm Sicherheit und Selbstvertrauen. Jeder Tag, jede Woche, jedes Jahr hat darum seinen geregelten ähnlichen Ablauf, der sich an den Jahreszeiten und Jahresfesten orientiert.
Die bewusste Pflege des sozialen Miteinander wird zu einem wichtigen Übungsfeld. Wenige Regeln, die Bereitschaft, zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, der Freiraum, selber in der Gemeinschaft gestaltend und schaffend zu wirken, geben den notwendigen Rahmen für dieses Üben.
Spiel ist für das Kind ernsthafte Arbeit. Durch das Spiel erobert das Kind die Aussenwelt und verbindet sich gleichzeitig mit seiner Umgebung. Es fi ndet sich selbst und sein Gegenüber im schöpferischen und aktiven Tun. Mit einfachen und natürlichen Spielsachen wird der Kindergarten zur Werkstatt, und so entsteht ein gesunder und anregender Spielraum. Um dem natürlichen Bewegungsdrang des Kindes gerecht zu werden, hat die Freispielzeit draussen im Garten grosse Bedeutung. Ebenso wichtig sind die Wanderungen und die jährliche Waldwoche.